Zendo und Wohnhaus
Balzers
2022-
#Projekt
Indem das Sockelgeschoss des vorgefundenen Fertighauses geleert wird,
entsteht ein Gefäss, dass im Zusammenspiel mit dem neuen Pavillon für Zen
Meditation zum Hortus Conclusus transformiert wird. Die wiederverwendeten
Betonbauteile des Sockels werden zur Bodenplatte für das neue Wohnhaus
vergossen, welches sich ruhig in den hinteren Bereich des Grundstücks am Stadelbach
zurückzieht.














und Arbeitsraum.
Ein Zentrum für Zen Meditation und zwei neue Wohnungen:
Das Untergeschoss des bestehenden Fertighauses
aus dem Jahr 1987 ist leicht ins Terrain eingegraben. Es stellte sich die
Frage, wie man in der heutigen Nachhaltigkeitsdebatte mit einem Bestand umgeht,
welcher einerseits nicht mehr den gewünschten Nutzungen entspricht und
andererseits nur geringe architektonische Qualitäten aufweist. In einem ersten
Schritt wurden die verbauten Ressourcen erfasst: Ein betoniertes Sockelgeschoss
mit Innenwänden aus gemauertem Kalksandstein sowie darüber eine eingeschossige Holzständerkonstruktion,
aussen gedämmt und verputzt mit einem ziegelgedeckten Kaltdach. Schnell war klar, ohne dogmatisch zu sein, wollen
wir versuchen einen Teil der Bausteile wiederzuverwenden. Beton hat einen schlechte
CO2 Bilanz aber gleichzeitig bei Bauteilen mit Erdberührung viele Vorteile. Aus diesem Grund werden beispielsweise
Fundamente sowie Aussenmauern des bestehenden Untergeschosses als Gefäss für das Zen Meditationszentrum erhalten.
Die darüberliegende betonierte Geschossdecke wird in kleinere Teile
zerschnitten und als Fundamentplatte für das neue Wohnhaus daneben, sowie
gestalterische Elemente verwendet. So wird «urban mining» innerhalb der
Parzelle betrieben und die gewonnen Baustoffe direkt wieder genutzt.
Das bestehende Kellergeschoss wird damit zum Aussenraum
und bildet die Umfassungsmauer für den Hortus Conlusus, welcher als Rückzugsort
der Zen Meditation dient. In diesem Gefäss wird der neue Meditationspavillon so
platziert, dass ein grosszügiger Innenhof, als ein Ort des Insichkehrens,
entsteht. In diese neue Welt tritt man ein durch eine enge, dunkle
Gangsituation. Man erreicht einen kleinen Lichthof und kommt am kleinen Besprechungsraum
vorbei in den grossen Meditationsraum. Von dort öffnet sich der Blick in den
Innenhof. Im Hortus Conlusus blickt man durch die Öffnungen der alten
Kellerfenster ins wilde Grün ausserhalb.
In erster Linie dient der Pavillion der Zen Meditationen,
er soll jedoch daneben aktiv genutzt werden. So kann der Innenhof zur Strasse
geöffnet werden und es kann auch ein Geburtstasfest oder eine Ausstellung in diesem Gefäss stattfinden.
Das Wohnhaus zieht sich bewusst nach hinten in den
privateren Bereich des Grundstücks zurück. Das gegensätzlich geneigte Dach setzt
die beiden Volumen in Beziehung. Durch die Setzung entsteht eine natürliche
Abstufung zwischen privateren und gemeinschaftlicheren Bereichen. Die kompakten
Wohnungen wirken durch die Verbindung zur weiten Wiesenfläche über den Schlossbach hinaus grossügig.
Direktauftrag: Private Bauherrschaft
Projekt-/Bauleitung: Selin Risi
Fertigstellung Frühjahr 2025
Direktauftrag: Private Bauherrschaft
Projekt-/Bauleitung: Selin Risi
Fertigstellung Frühjahr 2025