INTEGRATION
Der gewünschte 6-fach-Kindergarten ist ein ungewöhnliches und ambitioniertes typologisches Projekt für 120 Kinder.
Der Entwurf reagiert darauf mit einer feinfühligen Integration und Formung des Raumprogrammes in das Schulensemble und nutzt die Freilegung des Bachs als identitätsstiftende Schwelle zwischen Wohngebiet und Schulareal. Das kompakte Gebäudevolumen sichert Raum für zukünftige Erweiterungen und Freiraumflächen.
ORIENTIERUNG
Drei Eingänge dienen als Filter, strukturieren die Ankunft der Kinder und ordnen diese direkt ihren Gruppen zu. Vorgelagerte Bauminseln und gedeckte Vorzonen erleichtern Orientierung und bieten Platz für wartende Kinder und Eltern. Das offene Treppenhaus verbindet die Geschosse spielerisch und fungiert gleichzeitig als Begegnungsraum.
PÄDAGOGISCHE MITTE
Die Gruppenräume, Garderoben, Puppennischen und Materialzonen bilden flexible Cluster, die separat oder gemeinsam genutzt werden können. Sichtbezüge, Diagonalbezüge und Nischen ermöglichen vielfältige Spiel- und Lernmöglichkeiten. Jede Gruppe hat eine eigene Außenspielfläche auf der Laube, die den Grundriss versetzt und räumlich interessante Nischen schafft.
NATURBEZOGEN
Der Garten ist in differenzierte Zonen gegliedert: Hartbeläge für multifunktionale Nutzung, naturnahe Spielbereiche mit Balancierangeboten, Rasenflächen für Bewegungs- und Lernaktivitäten sowie ein Schulgarten mit Hochbeeten und essbaren Pflanzen. Die geschwungene Aussentreppe wird Teil des Spiels und verbindet Laube, Gruppenräume und Garten. Ein direkter, barrierefreier Zugang zum Primarschulhaus ist möglich, ergänzt durch ein Aussenklassenzimmer.
KONSTRUKTION
Das Gebäude ist als modularer Holzbau mit Massivbau-Kern für Erschliessung und Brandschutz konzipiert. Photovoltaik, natürliche Verschattung, Nachtauskühlung und Low-Tech-Lüftung gewährleisten ein gesundes Raumklima. Die Fassadengestaltung greift Elemente des Primarschulhauses auf und interpretiert sie neu für den Kindergarten.
WEITERBAUEN
Tragstruktur und Bauhöhe ermöglichen eine spätere Aufstockung um zwei Gruppen. Damit bleiben Freiflächen erhalten und die pädagogische Qualität wird auch bei zukünftiger Erweiterung sichergestellt.
Mitarbeit: Arno Bruderer, Selin Risi, Jonathan Rutishauser, Nina Cattaneo.