Bestand und Weiterbauen
Das bestehende Biwak am Tierberg zwischen Titlis und Grassen wird nur so weit saniert, wie es für den Weiterbetrieb als Schlafraum notwendig ist. Durch gezielte Eingriffe bleibt die ursprüngliche Struktur erhalten, wodurch graue Energie eingespart und Ressourcen geschont werden.
Der Tetraeder
Ergänzt wird der Bestand durch einen tetraederförmigen Anbau, der Raum für einen Aufenthaltsbereich mit Selbstversorgerküche, eine Trockentoilette, Lagerräume sowie die gesamte technische Infrastruktur bietet. Die gewählte Geometrie ist statisch effizient, windoptimiert und fügt sich zugleich markant in die alpine Landschaft ein – inspiriert von historischen Vermessungsdreiecken.
Konstruktion und Nachhaltigkeit
Die neue Struktur wird aus vorgefertigten Holzelementen errichtet, auf einer Stahl-Sockelkonstruktion mit Schraubfundamenten. Dadurch können alle Bauteile per Helikopter transportiert und die Bauzeit stark reduziert werden. Das gesamte Gebäude ist hochgedämmt, langlebig und wartungsarm konzipiert.
Funktionalität und Komfort
Die Abwärme des neuen Aufenthaltsraumes kann in den Schlafbereich geleitet werden, was dessen Komfort weiter erhöht. Klare Raumtrennungen und eine Schmutzschleuse sorgen für Hygiene und einfache Wartung. Die Einrichtung ist multifunktional, die Sitzmöbel bieten Stauraum, der Holzvorrat reicht für zwei Winter und die Technikräume sind funktional und sicher integriert.
Alpine Identität
Das Projekt schafft ein Gleichgewicht zwischen Funktion, Form und Respekt gegenüber dem Ort. Mit seiner neuen Silhouette und klaren Struktur wird das Biwak zu einem sichtbaren Orientierungspunkt – nicht aufdringlich, aber selbstbewusst. So entsteht ein zeitgemässer alpiner Rückzugsort, der sowohl ökologische als auch soziale Ansprüche erfüllt.
Mitarbeit: Arno Bruderer, Selin Risi, Jonathan Rutishauser, Georg Bachmann