Atelier für Kontext,
Raum und Architektur



Atelier für Kontext,
Raum und Architektur.




2. Rang Neubau Schulhaus Hasenweg Tägerwilen, TG
2023


20

#Projekt



Planerwahlverfahren mit Präqualifikation 




Das campusartig angelegte Geviert der Primarschule liegt in zweiter Bautiefe zu Haupt- und Erschliessungsstrassen und liest sich als lockere und durchlässige Anordnung öffentlicher Programme. Die bestehenden Sportplätze bilden einen grossen zusammenhängenden Freiraum und werden von Fuss- und Fahrradwegen gesäumt. Dieses Wegnetz für den Langsamverkehr bildet unmittelbar an den Wettbewerbsperimeter eine Kreuzung (Hasenweg / Schulweg) und verleiht dem Ort so im Massstab des Quartiers Bedeutung. Durch die Setzung des Baukörpers am Südende des Perimeters entsteht ein Freiraum, welcher als Vermittler auftritt und die Verschränkung von Schule und öffentlichem Raum stärkt. Die starke Verwebung von Schule und Ort wird so analog des bestehenden Areals weitergeführt.

Die grossen offenen Flächen der Sportplätze und des Pausenhofs werden durch den neuen Garten des Kindertreffs um einen weiteren Typus ergänzt: die kleinräumige Grünanlage bietet einen lebendigen Raum voller Möglichkeiten zur Aneignung und bildet eine neue Adresse zum erweiterten Schulareal. In den Übergangszeiten profitiert der Garten von viel Sonne und ist in den Sommermonaten trotzdem angenehm beschattet.


Die zwischen dem bestehenden Schulhaus Trittenbach / Castell und dem Hasenweg angelegte Wegverbindung dient neu der unmittelbaren Anbindung ans umliegende Quartier und wird zum linearen Ordnungsprinzip des Areals weiterentwickelt: Gebäudezugänge und Sportplätze werden jeweils seitlich ab dem Fussweg erschlossen, bieten damit einfach auffindbare Adressen und eine sinnvolle Hierarchie der Erschliessung.


Für die Kinder ist der Kindertreff das Bindeglied zwischen Schule und Zuhause. Über den vorgelagerten Garten erreichen sie Aussentreppe und das erste Geschoss; von der Schule her kommend, sind die Garderoben unmittelbar von Aussen zugänglich. Das durchgehende Foyer im 1. Obergeschoss wird so zum zentralen Ort des Kindertreffs: Es verknüpft die Aussenbereiche und erschliesst sämtliche inneren Aufenthaltsräume.


Die Setzung des Baukörpers stellt auf einfache Art und Weise eigene Adressen und Ankunftssituationen für die voneinander unabhängigen Nutzungen her. Der Zugang zum Multifunktionsraum liegt an einfach auffindbarer Stelle unmittelbar am Hasenweg, während der Eingang in den Kindertreff gartenseitig einen intimen Charakter erhält. Der Kindertreff erhält beidseitig des Foyers einen direkten Zugang. So sind beide Situationen sind für Betreuungspersonen gut überschaubar. Die Trennung einzelner Nutzergruppen ist bereits beim Eingang möglich. Die Anlieferung findet zu Randzeiten statt und kann deshalb über den Wendehammer der Lindenstrasse bis zum Hauseingang am Hasenweg erfolgen. Die Wegfahrt ist entlang des Hasenwegs zur Spulackerstrasse vorgesehen.

Mitarbeit: Nina Cattaneo, Selin Risi 


In Zusammenarbeit mit:
Daniel Itten und Samuel Aebersold (Architektur) von Studio2021.
Johannes Heine (Landschaft) von böe studio.
Reto Bissegger (Ingenieur) von SJB Kempter Fitze AG.