Atelier für Kontext,
Raum und Architektur



Atelier für Kontext,
Raum und Architektur.




Zendo und Wohnhaus
Balzers
2022-


#Projekt



Baubeginn Frühling 2024




und Arbeitsraum.

In der Gemeinde Balzers in Lichtenstein direkt am Schlossbach gegenüber einer grosszügigen Wiese mit Obstbäumen sollen neu zwei Wohnungen und ein Zentrum für Zen Meditation Platz finden.

Das Untergeschoss des bestehenden Fertighauses aus dem Jahr 1987 ist leicht ins Terrain eingegraben. Es stellte sich die Frage, wie man in der heutigen Nachhaltigkeitsdebatte mit einem Bestand umgeht, welcher einerseits nicht mehr den gewünschten Nutzungen entspricht und andererseits nur geringe architektonische Qualitäten aufweist. In einem ersten Schritt wurden die verbauten Ressourcen erfasst: Ein betoniertes Sockelgeschoss mit Innenwänden aus gemauertem Kalksandstein sowie darüber eine eingeschossige Holzständerkonstruktion, aussen gedämmt und verputzt, geschützt von einem ziegelgedeckten Kaltdach.  Schnell war klar, ohne dogmatisch zu sein, wollen wir versuchen einen Teil der Bausteile wiederzuverwenden. Beton hat einen schlechte CO2 Bilanz aber gleichzeitig bei Bauteilen mit Erdberührung viele Vorteile.  Aus diesem Grund werden beispielsweise Fundamente sowie Aussenmauern des bestehenden Untergeschosses als Gefäss für das Zen Meditationszentrum erhalten. Die darüberliegende betonierte Geschossdecke wird in kleinere Teile zerschnitten und als Fundamentplatte für das neue Wohnhaus daneben, sowie gestalterische Elemente verwendet. So wird «urban mining» innerhalb der Parzelle betrieben und die gewonnen Baustoffe direkt wieder genutzt. 

Das bestehende Kellergeschoss wird damit zum Aussenraum und bildet die Umfassungsmauer für den Hortus Conlusus, welcher als Rückzugsort der Zen Meditation dient. In diesem Gefäss wird der neue Meditationspavillon so platziert, dass ein grosszügiger Innenhof, als ein Ort des Insichkehrens, entsteht. In diese neue Welt tritt man ein durch eine enge, dunkle Gangsituation. Man erreicht einen kleinen Lichthof und kommt am kleinen Besprechungsraum vorbei in den grossen Meditationsraum. Von dort öffnet sich der Blick in den Innenhof. Im Hortus Conlusus blickt man durch die Öffnungen der alten Kellerfenster ins wilde Grün ausserhalb.

In erster Linie dient der Pavillion der Zen Meditationen, er soll jedoch daneben aktiv genutzt werden. So kann der Innenhof zur Strasse geöffnet werden und es kann auch ein Geburtstasfest, eine Ausstellung oder gar ein Pop-up Cafe in diesem Gefäss stattfinden.

Das Wohnhaus zieht sich bewusst nach hinten in den privateren Bereich des Grundstücks zurück. Das gegensätzlich geneigte Dach setzt die beiden Volumen in Beziehung. Durch die Setzung entsteht eine natürliche Abstufung zwischen privateren und gemeinschaftlicheren Bereichen. Die kompakten Wohnungen wirken durch die Verbindung zur weiten Wiesenfläche über den Schlossbach hinaus grossügig.  


Direktauftrag: Private Bauherrschaft

Projekt-/Bauleitung: Selin Risi

Baubeginn Frühling 2024